Am 6. Mai durfte ich im Aura Kunstraum exklusiv zwei Kapitel aus meinem aktuellen Buchprojekt zum Thema „Momlife“ lesen. Die Lesung war sehr schön und ich bin bestärkt, das Buch zügig fertig zu schreiben. Neben den Kapiteln habe ich auch einen seperaten Text mit dem Titel ICH WOLLTE EINEN TEXT SCHREIBEN verfasst, den ich hier gerne mit euch teile.
Das erste Mal Ausgehen ohne Baby. Menschen, so vielen Menschen! Wir müssen uns durch sie hindurch zwängen, um zu den Toiletten zu gelangen. Wenige tragen Maske. Am Einlass wurde nicht mal der Impfstatus kontrolliert und ich fühle mich wie 2019. Maske an oder Maske aus? Ich weiß nicht was ich tun soll. Mit der Maske bin ich mittlerweile vertraut, fühle mich wie Sheherazade aus 1001 Nacht. Ich mag es, wenn man mein Gesicht nicht vollständig sieht, habe Gefallen daran gefunden, in der Öffentlichkeit unbemerkt Grimassen zu schneiden und meinem Resting Bitchface freien Lauf zu lassen. Also behalte ich meine Maske an, nur um sie im stickigen Konzertsaal wieder unters Kinn zu schieben, um besser atmen zu können.
„Nie werde ich so eine Mutter sein, die ständig am Handy hängt vor ihrem Baby! Und der Fernseher wird auch nicht laufen! Bücher, Bücher, Bücher und zwar von ganz klein auf!“
Ich höre mein kinderloses Ich noch große Tone spucken. Ach, Kindererziehung ist doch am einfachsten, wenn man keine Kinder hat. In Wahrheit sieht es – bei mir zumindest – ganz anders aus. Ja, ich bin süchtig und zwar nach meinem Handy und ich hänge dran, sogar jetzt in diesem Moment, wo ich diesen Blogeintrag schreibe. Um 04:04 in der Nacht, im Dunkeln während mein Baby neben mir schlummert und ich mal wieder nicht schlafen kann. Noch nicht mal das Nachtlicht habe ich eingeschaltet und tue meinen Augen keinen Gefallen damit.
„Das geht alles viel zu langsam! Wann läuft er denn endlich?“ „Hast du Hunger, Kleiner? Bei Mama gibt’s ja nix Vernünftiges außer wässrige Milch! Gib ihm mal einen Kinderriegel!“ „Du willst einkaufen gehen? Lass das Baby doch einfach hier!“ „Bald bleibst du den ganzen Tag bei uns, Kleiner!“ „Bald übernachtest du hier!“ „Warum seid ihr zu spät? Das Baby hat zu lange geschlafen? Der muss sich doch mal an unsere Zeiten gewöhnen?“
Dass ich mit der Geburt meines Sohnes auch einen ganzen Haufen gut gemeinter, jedoch unerfragter Ratschläge in Sachen Kindererziehung erhalten würde, war mir von vorne herein klar.
„Da schläft einer den Schlaf der Gerechten!“, sagt die Kassiererin im Drogeriemarkt zu der Frau vor mir in der Schlange. Sie hat ein schlafendes Baby in der Trage, ganz klein ist es noch und seine Mama sieht müde aus, das kann ich trotz Maske erkennen. Schatten unter den Augen und nicht viel übrig für den Spruch der Verkäuferin. Die Mama kauft drei Packungen Windeln, Größe 1. Wehmütig denke ich daran zurück, als mein Babymann diese kleinen Windelchen getragen hat und sie ihm trotzdem noch zu groß waren. Ewig würde es dauern bis er da raus wächst, dachte ich „damals“ – vor fünf Monaten. Mittlerweile trägt mein Sohn Windelgröße 3 und nach ersten Stillschwierigkeiten im Wochenbett fange ich mittlerweile an, ihm neben der Brust auch erste Lebensmittel zum Probieren anzubieten. Pürierte Avocado, Smoothie, Gurke, Banane, Apfel. Wir tasten und ganz langsam und chillig an die Beikost ran und bis jetzt scheint ihm auch alles zu schmecken, was er so mit seinem Mund erkundet. An die Brust will er danach aber trotzdem immer wieder und irgendwie macht mein Herz dann einen kleinen Freudenhüpfer, denn: sie werden ja so schnell groß. Erst jetzt als Mutter fühle ich diese Aussage so richtig.
Ich versuche meine Elternzeit also so gut es geht zu genießen, es läuft gut zwischen dem kleinen Mann und mir und seinem Papa, wir haben viel Freude. Nachts schläft er sogar recht gut. Zwar nicht in seinem eigenen Bett, sondern nach wie vor bei mir mit auf der Matratze, aber auch das ist okay für mich. Ich genieße es mit ihm zu kuscheln und auch die Kommentare der Verwandtschaft darüber, dass wir ihn nie mehr aus unserem Bett bekommen, prallen mittlerweile an mir ab.
Und trotzdem bin ich müde, liege nachts wach und kann nicht schlafen.
Ich bin jetzt auch eine von den Muttis, die einen Kinderwagen schiebend im Park ihre Runden drehen. Du auch? Dann melde dich gern für mein neues Projekt!
Der Sommer ist fast vorbei und am 5. September startet mein Siesta-Yoga Kurs frisch aus der Sommerpause! In der kursfreien Zeit habe ich mich vermehrt mit dem Thema „Selbstliebe“ auseinandergesetzt und arbeite stetig daran, diese bei mir mehr und mehr zu kultivieren.
Es ist wieder soweit, nach zweiwöchiger Pause habe ich es geschafft und wieder ein kleines Audio für dich gemacht. (Bitte entschuldige die Tonqualität).
Diesmal quatsche ich kurz übers Dranbleiben, meine Hochzeit und die spirituelle Bedeutung hinter so einem Fest der Liebe. Die Hochzeit war vor zwei Wochen und mein Mann (klingt noch so ungewohnt, hihi) haben es sogar zum Brautpaar des Tages im Express geschafft.
Außerdem verrate ich dir, warum ich eigentlich Yoga mache. Vielleicht inspiriert dich das ja. Ich mache nämlich unter anderem Yoga, weil es mich dranbleiben lässt. Dranbleiben und das Bewusstsein für mich und meinen Körper nicht zu verlieren.
Ansonsten freue ich mich sehr auf dich am kommenden Dienstag zu einer weiteren Siesta-Yoga Session in der Wahlenstraße 9 in Ehrenfeld! Meld dich gerne bei mir an.
In dieser Folge von „Dieses Yoga-Life“ geht’s um den Umgang mit Glück, die eigene Wahrnehmung (die nicht immer richtig liegt), Hochsensibilität und das Prämenstruelle Syndrom. Viel Freude!
Yoga ist das zur Ruhe Kommen der Gedanken im Geist (Patanjali)
Therapeutisches Yoga bei Stress ist genau das Richtige! Das moderne Leben ist komplex und unser Alltag gleicht oft einer einzigen Reizüberflutung, die mit voller Wucht über uns schwappt. Studien zufolge ist Stress die Ursache von 50-75 % aller Arztbesuche. Laut WHO ist Stress sogar die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts. Rund 70 % der Deutschen leiden unter Stress. Als ganzheitliche Therapieform bringt Yoga eine Vielzahl an Wekzeugen zum Stressabbau mit, die ich mit dir gemeinsam nutzen möchte.